Eingangstor für Náxos ist die in der Mitte der Westküste gelegene gleichnamige Stadt – auch Chóra genannt – mit dem Haupthafen der Insel. Ihre kykladischen Würfelhäuser schmiegen sich an den kleinen Hügel, auf dessen Spitze heute die sehr gut erhaltenen Überreste eines venezianischen Kástros zu bewundern sind. Unüberschaubar zeigt sich das Gewirr von Treppengässchen, ineinandergeschachtelten Häusern mit bunten Türen, Fensterläden und Erkern sowie Passagen mit Dutzenden von kleinen Läden. Highlight ist das weltberühmte Tempeltor Portára auf einer Anhöhe am Hafen, Wahrzeichen von Náxos.
Die volle Schönheit von Náxos lernt man erst kennen, wenn man sich auf die Reise macht: quer durch die Insel zur Ostküste nach Moutsoúna und Liónas, in den Norden nach Apóllonas oder in den weniger erschlossenen Süden… Über ein Dutzend ausgesprochen hübscher Bauerndörfer gibt es im Inselinnern: Highlights sind Filóti, Chalkí, Apíranthos, Moní, Kóronos, Koronída, Sangrí, Potamiá, Damalás, Damariónas, Mýli, Vívlos …. Ihre schmalen Gassen sind von Treppenstufen unterbrochen und für Autos oft viel zu eng, zum Schlendern laden sie dagegen geradezu ein: blaue, grüne, rote und braune Haustüren, die Fensterläden ebenso bunt, dazu grellweiße Pflastermalereien – Kykladenidylle in Reinform.
An der südlichen Westküste liegt das absolute Strandparadies der Insel. Es wird jeden zufrieden stellen, der Sonne, Sand, Meer und Sommertrubel sucht. Feiner goldgelber Sand auf gut 20 km Länge, so weit das Auge reicht! Im Süden auch Dünen. Klares sauberes Wasser und oft starker Nordwind. Insofern beste Bade- und Surfbedingungen an den Stränden von Agía Ánna, Ágios Prokópios, Máragas, Pláka, Orkós, Mikrí Vígla, Kastráki und Kamári.
Archäologisch und historisch hat Náxos ebenfalls viel zu bieten: drei gigantische Statuen aus Marmor liegen in den Bergen, der Koúros von Flerió, der Koúros von Potamiá und der Koúros von Apóllonas. Es gibt zwei monumentale antike Tempel, den Tempel der Dímitra und den Tempel von Íria sowie einen hellenistischen Rundturm aus Marmor, den Pýrgos Chimárrou. Aus fränkisch-venezianischer Zeit stammen neben dem Kástro in Náxos-Stadt noch zwei Burgruinen im Inselinnern: Apáno Kástro und Apalírou Kástro. Hinzu kommen Dutzende venezianische Wohntürme quer über die ganze Insel verteilt.
Auch Liebhaber sakraler Kostbarkeiten und alter Klöster kommen auf Náxos auf ihre Kosten. Es gibt einige noch bewohnte Klöster und zahlreiche mehr oder minder gut erhaltene Klosterbauten und -ruinen überall auf der Insel: Fotodótis, Kalamítsia, Chrysóstomos, Faneroméni, Ágios Mámas, Ágios Artémios, Ágios Dimítrios …. und wie sie alle heißen. Ergänzt werden sie durch zahllose kulturhistorisch wichtige byzantinische Kirchen und Kapellen.
Nur auf Náxos wird der Likör „Kítro“ hergestellt. Es gibt ihn in drei Farben und Geschmacksrichtungen. Bei dem Kítroproduzenten Vallíndras in Chalkí kann man die Destillationsanlage besichtigen und die Sorten probieren. Promponás betreibt einen großen Spezialitätenladen mit Probierstube an der Hafenfront in der Chóra.
Gleich mehrere Käsesorten gehören zu den Inselspezialitäten: Graviéra Náxou ist eine gesetzlich geschützte Marke und wird aus Kuhmilch hergestellt. Darüber hinaus gibt es viele weitere Käsesorten aus Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch sowie Mischungen davon: Arsenikó, Kefalotíri, Xinótiro, Anthótiro, Koufópoulos, Mizíthra und Xinomizíthra.
In ganz Griechenland bekannt sind die naxiotischen Kartoffeln. Sie gelten als die wohlschmeckendsten der Ägäis. Hinzu kommen Oliven aus der Tragéa sowie Bienenhonig, der überall auf der Insel hergestellt vornehmlich von Thymianaroma dominiert wird. Zahllose Sorten gibt es auch von den Fruchtkonfitüren und in Sirup eingelegten Früchten. Náxos-Wein wird meist offen aus dem Fass angeboten, das Angebot an Flaschenweinen wächst stetig, sogar in Bio-Qualität.